Der Grüne Punkt

[Quelle: Verfasser: Grüner Punkt; DSD_018_INFOGRAFIK_PFAND_120814_01]

Der „Grüne Punkt“ ist i.d.R. auf jeder Verkaufsverpackung aufgedruckt und symbolisiert eine lizenzierte Verpackung. Das Lizenzentgelt bezahlt der Verbraucher mit dem Erwerb der Verpackung. Entsorgt werden Verpackungen auf folgende Arten:

  • Gelber Sack/Gelbe Tonne
  • Verkaufsstelle (Rücknahme über Einzelhandel, Handel → POS- Point-of-Sale-Rückgaberegelungen)
  • Papiertonne/Papierabfall

Der Inverkehrbringer einer Verpackung lässt die Verkaufs-,Um- oder Transportverpackung von einem Lizenzgeber (s. Lizenzträger) lizenzieren (das bezahlt der Verbraucher mit dem Erwerb der Verpackung), um die Verpackung über den Gelben Sack/die Gelbe Tonne i.S. des Gesetzes regelkonform entsorgen zu lassen.

Das System ist aber deshalb schon fragwürdig, da der Verursacher durch Freikaufen (Lizenzierung) sich der der Produktverantwortung entzieht, die Kosten der Allgemeinheit überlässt und damit eine negative Externität erzeugt und zu Lasten der Umwelt ein Marktergebnis erzielt.

Verkaufsverpackungen bestehen i.d.R aus:

  • Kunststoff
  • Kartonage/Pappe
  • Verbunde
  • Glas
  • Metall
  • Holz

Der bekannteste Lizenzgeber ist DSD - Duales System Deutschland - und ist die Urgründerin der Lizenzierung von Verkaufsverpackungen.

Die Lizenzgeber sind:

  • Interseroh
  • Landbell
  • Belland Vision
  • Redual
  • Vfw.
  • ELS
  • Zentek
  • Veolia Dual
  • RKD

Eingeführt wurde die „Entsorgung von Verpackungsabfällen“ durch die Bundesregierung mit der Verabschiedung der Verpackungsverordnung (08.Mai 1991); auf den Weg gebracht vom damaligen Umweltminister Dr. Klaus Töpfer (CDU).
Seither werden in Deutschland flächendeckend Verkaufsverpackungen eingesammelt und einer geregelten Verwertung zugeführt; durchschnittlich seit 1998 71%.
Dennoch sollte man sich keine Illusionen darüber machen, dass die Menge der Verkaufsverpackungen seit 1991 stetig gewachsen ist und nicht vollumfänglich für die Kunststoff-(neu)-Produktionen eingesetzt werden.

Das hängt u.a. an folgenden Faktoren:

  • Der schwankende und eventuell zu niedrige Ölpreis lässt die aus Altkunststoffen (Verkaufsverpackungen usw.) gewonnenen Sekundärrohstoffe ökologisch unsinnig erscheinen, da diese Rezyklate (wiederverwertete Kunststoffe aus Post Consumer-Abfällen → Gelber Sack/Gelbe Tonne) mit niedrigen Ölpreisen nicht konkurrieren können.
  • Die Vermischung verschiedener Kunststoffarten (PVC, PS, PET, PU/PUR, PP und PE) ist technisch nur aufwendig zu trennen.
  • Recyclefähige Kunststoffe sind: PP (Polypropylen), PE (Polyethylen) und PET (Polyethylenterephthalat). Daneben werden Verbunde (z.B. Getränkekarton) und Metalle recycelt.
  • Das Verpackungswesen stellt einen starken Wirtschaftsfaktor dar.
  • Es besteht schlichtweg kein Interesse daran, sei es die Politik oder der Verbraucher, nachhaltig zu wirtschaften. Ansonsten würde der Umgang mit Verkaufs-, Um- und Transportverpackungen nicht diese Ausmaße annehmen.